Karine
Georgian

Russland

Die Cellistin Karine Georgian wurde in eine berühmter Moskauer Musikerfamilie geboren. Im Alter von fünf Jahren bekam sie Cellounterricht von ihrem Vater, dem Cellisten Armen Georgian. Sieben Jahre studierte sie in der Klasse von Mstislav Rostropovich am Moskauer Konservatorium. Der erste Preis und die Goldmedaille bei der III. Internationalen Tchaikovsky Competition eröffneten ihr den Weg zu einer internationalen Karriere als Solistin. Sie debütierte in der Carnegie Hall unter Aram Khachaturian mit dessen Cellokonzert.

Karine Georgians Repertoire umfasst mehr als vierzig Cellokonzerte und eine große Bandbreite an Instrumental- und Kammermusik: Neben ihrem Kernrepertoire aus russischen und europäischen Meisterwerken aus der Romantik, hegt sie ein großes Interesse für Kompositionen aus dem 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sie arbeitete eng mit renommierten Komponisten unserer Zeit zusammen, von denen einige auch Werke für sie schrieben. Dazu gehören Alfred Schnittke, Sofia Gubaidulina, Krzysztof Penderecki, Dmitri Smirnov und Elena Firsova. 1989 brachte sie Alfred Schnittkes Cellokonzert Nr. 1 in der Carnegie Hall mit dem American Symphony Orchestra zur Uraufführung.

Die Cellistin verließ 1980 die Sowjetunion, um sich in London niederzulassen. Neben ihrer weltweiten Konzerttätigkeit hatte sie außerdem eine Professur an der Hochschule für Musik Detmold. Nach zwanzig Jahren in dieser Position nahm sie eine Lehrstelle am Royal Northern College of Music in Manchester (Großbritannien) an. 2014 mit einem Ehrenstipendium ausgezeichnet, hat sich Karine Georgian inzwischen aus der pädagogischen Arbeit zurückgezogen, gibt aber nach wie vor einzelne Meisterkurse.

Als häufiges Mitglied internationaler Wettbewerbsjurys kehrte sie im Juni 2019 in ihr Geburtsland zurück, um der Jury des XVI. Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs anzugehören – mehr als fünfzig Jahre nach ihrem eigenen Goldmedaillengewinn.